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Immer mehr Unternehmen setzen sich mit ihrem eigenen ökologischen Fußabdruck auseinander und wollen bzw. müssen nachhaltiger agieren. Wer eine langfristige Klimastrategie aufbaut, kommt dabei nicht an Carbon Controlling vorbei. Die Berechnung der eigenen CO2-Bilanz bildet einerseits den Status Quo ab. Die Messung kann auch je nach Berechnungsmethode das Fundament weiterer Klimaschutzmaßnahmen sein und den Weg zur Klimaneutralität von Unternehmen ebnen. Hier erfährst Du alles Wichtige zur CO2-Berichterstattung.
Inhaltsverzeichnis
Warum sollte ich als Unternehmen auf Carbon Accounting setzen?
Wie funktioniert Carbon Accounting?
Welche Vor- und Nachteile haben die Methoden zur Berechnung des CO2-Fußabdrucks?
Darum sollte Dein Unternehmen auf Carbon Accounting setzen
Die CO2-Bilanzierung ist eine relativ neue Methode, erweist sich aber nach kurzer Zeit bereits als wichtiges Vehikel im Kampf gegen die Klimakrise für Unternehmen und den Gesetzgeber. Hinter Carbon Accounting steht die systematische Erfassung von verursachten CO2-Emissionen. Die Methode ermittelt den Einfluss eines Unternehmens auf das globale Klima. Dafür gibt es verschiedene Messmethoden mit unterschiedlich präzisen Ergebnissen. Ein CO2-Bericht ist nicht nur bei vielen Unternehmen so beliebt, weil sie damit nicht nur ihren eigenen ökologischen Fußabdruck messen, sondern auch die Quellen der verursachten Treibhausgasemissionen identifizieren können.
Wenn Du als Unternehmen Deine CO2-Bilanz erstellen möchtest, ist eine Carbon Accounting Software das Mittel der Wahl. Zudem offenbart die Analyse, was die Emissionen verursacht und wo es Einsparungspotenziale gibt. Darüber hinaus gibt es drei Vorteile:
Die aktive und selbstkritische Beschäftigung mit dem CO2-Fußabdruck gepaart mit dem Willen, etwas ändern zu wollen - das ist ernstgemeinter Klimaschutz. Ein CO2-Bericht ermittelt den Status Quo und liefert die Basis für die Klimaschutzstrategie des Unternehmens. Deine persönliche Unternehmensbilanz ist die Basis für weitere Schritte Richtung Klimaneutralität - zum Beispiel durch einen Nachhaltigkeitsbericht und gezielte CO2-Kompensation.
2022 brachte die Europäische Kommission strengere Regeln für Nachhaltigkeitsberichte auf den Weg. Die neue CSRD-Richtlinie (Corporate Sustainability Reporting Directive) verpflichtet zudem mehr Unternehmen als bisher dazu, Rechenschaft über ihre Klimaschutzbemühungen abzulegen. Eine CO2-Accounting Software ermittelt nicht nur den aktuellen Status, sondern zeigt auch Einspar- und Optimierungspotenziale für langfristige Erfolge auf.
Unternehmen spüren nicht nur mehr Druck aus der Politik, vor allem gesellschaftlich sind die Erwartungen in den vergangenen Jahren massiv gestiegen. Wer als Unternehmen ernsthaft und transparent nachhaltiger agiert, schafft ein positives, grünes Image. So bringen transparente Kommunikation zur Klimastrategie und der leidenschaftliche Wille zu mehr Umweltschutz nicht nur dem Klima etwas, sondern auch Pluspunkte beim Image und bei der Suche nach neuen Mitarbeitern.
Eine CO2-Accounting Software errechnet den CO2-Fußabdruck eines Unternehmens. Dieser Corporate Carbon Footprint setzt sich aus den verursachten CO2-Emissionen in drei sogenannten Scopes (also Bereichen) zusammen, die auf dem GHG-Protokoll basieren - der bekannteste Standard zur Ermittlung der CO2-Bilanz.
- In Scope 1 stecken alle direkt verursachten Emissionen aus eigener Quelle, z.B. Heizkosten oder Dienstflotte.
- Scope 2 umfasst alle indirekten Emissionen aus eingekaufter Energie, die Energieversorger bei der Bereitstellung verursachen.
- Scope 3 misst alle indirekten Emissionen, die innerhalb der Wertschöpfungskette entstehen, etwa eingekaufte Güter oder Dienstleistungen, die vom Unternehmen nicht beeinflusst werden können.
Aber auch Emissionen, die durch die Nutzung des eigenen Produktes oder der Dienstleistung entstehen – zum Beispiel alle Treibhausgase, die das Auto eines Autoherstellers oder der Treibstoff von der Tankstelle verursachen.
Zur Messung der verursachten CO2-Emissionen haben sich zwei Methoden durchgesetzt: ausgabenbasiert (engl. spend-based auch "Top-Down") und aktivitätsbasiert (activity-based oder "Bottom-up"). Vereinzelt kommt auch ein Hybrid aus beiden Methoden zum Einsatz - das hängt immer von der jeweiligen Datenlage ab. Beide Methoden haben ihre Vor- und Nachteile.
Die ausgabenbasierte Berechnung bezieht die Daten hauptsächlich aus den wirtschaftlichen Aktivitäten des Unternehmens. Als Datengrundlage dienen die Finanztransaktionen des Geschäftskontos. Dabei werden die CO2-Emissionen auf Basis des finanziellen bzw. wirtschaftlichen Wertes einer Ware oder Dienstleistung berechnet. Das wird zum Beispiel in Kilogramm CO2 pro ausgegebenen Euro errechnet, basierend auf “environmentally extended input-output” Modellen (mehr zu EEIO-Modellen hier). Jedoch variiert die Aussagekraft der CO2-Werte, etwa weil die gleichen Produkte je nach Marke unterschiedliche Preise bei gleicher CO2-Bilanz aufweisen. Auch Wechselkursschwankungen erschweren eine genaue Berechnung, wenngleich die Emissionsfaktoren je Land differenziert werden. Die ausgabenbasierte Methode ist daher sehr einsteigerfreundlich, weil sie eine schnelle Einschätzung zu den verursachten CO2-Emissionen gibt. Die Berechnungen ergeben einen guten Richtwert. Kombiniert mit einzelnen aktivitätsbasierten Datenpunkten kann man einzelne Datenpunkte gezielt nachschärfen - dies bieten wir mit Multiplye an.
Die aktivitätsbasierte Methode empfiehlt sich, wenn Sie Ihre spezifischen CO2-Emissionen möglichst genau berechnen und als Datengrundlage für jährliche Fortschritte nutzen wollen. Die Methode ist präziser, da die Verbrauchsdaten eines Unternehmens als Rechengrundlage dienen, zum Beispiel die bei Herstellung oder Transport eines Produktes anfallenden Emissionen, auch von externen Dienstleistern. Die Beschaffung der Daten ist dagegen sehr aufwändig und verursacht oft zusätzliche Kosten durch externe Beratungsleistungen.
Bei Multiplye setzen wir aus genau dem Grund auf eine ausgabenbasierte Methode, ergänzt um die Möglichkeit, einzelne Datenpunkte gezielt nachschärfen zu können. Wir wollen keine bürokratische Software mit allen denkbaren Haken und Ösen entwickeln, sondern Unternehmen schnell und einfach Ergebnisse liefern, um die eigenen Emissionen effektiv reduzieren zu können.
Dabei setzen wir auf EXIOBASE, eines der weltweit umfangreichsten EE-MRIO-Systeme, das von einem Konsortium mehrerer Forschungsinstitute in Projekten entwickelt wurde, die durch die europäischen Forschungsrahmenprogramme finanziert werden. Dies berücksichtigt alle globalen Finanzströme und Treibhausgasemissionen, die mit der Produktion und dem Handel von Waren und Dienstleistungen verbunden sind. Es berücksichtigt ebenso die komplexen Import-/Exportströme des Welthandels und ordnet schließlich die Klimaauswirkungen entlang der Produktions- und Lieferketten dem Konsum der privaten Haushalte zu.
Aktiver Klimaschutz ist nicht nur ein positiver Beitrag gegen den Klimawandel, sondern auch eine gesetzliche Verpflichtung für Unternehmen - etwa in Form eines Nachhaltigkeitsberichts. Möchte Dein Unternehmen den eigenen CO2-Fußabdruck ermitteln und auf Basis dieser Bilanz Klimaschutzmaßnahmen entwickeln oder Rechenschaft ablegen? Dann ist das Carbon Accounting der Türöffner.
Die Ermittlung der unternehmerischen Klimabilanz dient je nach Methode als erster Überblick und solide Basis für weitere Strategien oder gar als präzise Messlatte für die jährliche Fortschrittskontrolle Richtung Klimaneutralität. Dabei kann die CO2-Bilanz auf Basis der Ausgaben und Finanztransaktionen erhoben werden - gut für den schnellen Einstieg und einen generellen Überblick zu den CO2-Emissionen des Unternehmens. Oder aber die Aktivitäten und der damit verbundene Verbrauch des Unternehmens und seiner externen Dienstleister stehen im Fokus, um mit größerem Aufwand einen möglichst präzisen CO2-Fußabdruck zu berechnen. Mit Multiplye bieten wir einen Hybrid aus beiden Methoden an.
Unternehmen, die noch am Anfang stehen, bieten wir mit der ausgabenbasierten Berechnung eine einfache Lösung zum Carbon Controlling an. Dabei lassen wir uns vom Pareto-Prinzip leiten: Die wichtigen Arbeitspakete erkennen und schnelle Fortschritte bei relativ guten Ergebnissen zu erzielen. Das schafft einen Tempovorteil, während andere noch Excel-Tabellen ausfüllen und Beraterrechnungen bezahlen. Dafür braucht es lediglich eine Verknüpfung von Multiplye mit den Unternehmenskonten, um die Finanztransaktionen zu analysieren. Auf Basis dieser ausgabenbasierten Datengrundlage lassen sich dann einzelne Datenpunkte aktivitätsbasiert nachtragen. Mit dieser hybriden Methode kommt man schnell sehr weit und kombiniert die Vorteile beider Methoden.
Das Ziel dabei: Carbon Accounting so schnell und einfach wie möglich zu machen. Komplizierte Software gibt es in Deutschland schon genug. Denn für die meisten Unternehmen ist es kein Selbstzweck, sondern einzig ein Mittel zum Zweck: Vorgaben erfüllen, Mitarbeiter gewinnen, Klimaneutral werden.
Was ist Carbon Accounting?
Carbon Accounting ist ein Verfahren zur Erfassung und Berichterstattung von Treibhausgasemissionen, die durch eine Organisation, eine Anlage oder eine Aktivität verursacht werden. Es hilft, die Emissionen von Treibhausgasen in Tonnen Kohlenstoffdioxidäquivalenten (CO2e) zu messen und zu analysieren.
Wie wird das Carbon Accounting durchgeführt?
Treibhausgasemissionen eines Unternehmens werden erfasst und in CO2e-Äquivalente umgerechnet. Die entstehenden Summen werden über Scope 1, Scope 2 und Scope 3 mit einem Carbon Accounting-System dokumentiert und ausgewertet.
Warum ist Carbon Accounting wichtig?
Carbon Accounting unterstützt Unternehmen darin, ihre Treibhausgasemissionen zu dokumentieren und zu analysieren. Das Ziel ist klar: Den eigenen negatvien Beitrag zur Klimakrise zu reduzieren und Net Zero zu erreichen. Schließlich müssen bis 2030 alle Emissionen um mindestens 50% im Verlgeich zu 1990 reduziert werden, um eine fatale Entwicklung der Klimakrise abzuwenden. Es gibt zusätzlich eine wachsende Nachfrage nach Transparenz und Berichterstattung über die Emissionen von Treibhausgasen und die Bemühungen von Unternehmen, diese zu reduzieren.
Was sind die Vorteile des Carbon Accounting?
Einige Vorteile des Carbon Accountings sind:
Was sind die Herausforderungen beim Carbon Accounting?
Einige der Herausforderungen beim Carbon Accounting sind:
Wie wird das Carbon Accounting reguliert?
Grundlage eines jeden Carbon Accountings ist der Internationale Standard des GHG Protocols (Greenhouse Gas Protocol). Der GHG Protocol Corporate Accounting and Reporting Standard bietet Anforderungen und Leitlinien für Unternehmen und andere Organisationen, die ein Treibhausgas-Emissionsinventar erstellen. Er wurde mit den folgenden Zielen entwickelt:
- Unternehmen bei der Erstellung eines Treibhausgasinventars zu unterstützen, das durch die Verwendung standardisierter Ansätze und Prinzipien eine wahrheitsgetreue und faire Darstellung ihrer Emissionen darstellt
- Vereinfachung und Reduzierung der Kosten für die Erstellung eines Treibhausgasinventars
- Bereitstellung von Informationen für Unternehmen, die für die Entwicklung einer effektiven Strategie zum Management und zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen genutzt werden können
- Erhöhung der Konsistenz und Transparenz bei der THG-Bilanzierung und -Berichterstattung zwischen verschiedenen Unternehmen und THG-Programmen
Darüber hinaus hat die EU unlängst ihre eigenen Anforderungen mit der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) reguliert.
Wie können Unternehmen ihr Carbon Accounting verbessern?
Unternehmen sollten die Chancen der Digitalisierung nutzen, und in Software investieren, die ihnen hilft, ihre Emissionen zu verfolgen und zu berichten. Mit Zugängen und einem Rechtemanagement lassen sich so alle Stakeholder einbinden und in Echtzeit Daten analysieren und Entscheidungen treffen. Ebenso garantiert Software den Einsatz von Best Practice und etablierten Standards.
Wie wird das Carbon Accounting in der Finanzbranche verwendet?
In der Finanzbranche wird das Carbon Accounting häufig verwendet, um das Risiko von Investitionen in fossilen Brennstoffen und anderen Industrien, die hohe Treibhausgasemissionen verursachen, zu bewerten. Es wird auch verwendet, um den Carbon Footprint von Portfolios zu erfassen und zu analysieren, um die Risiken und Chancen von Klimaveränderungen zu bewerten.
Wie wird das Carbon Accounting in der Immobilienbranche verwendet?
In der Immobilienbranche wird das Carbon Accounting verwendet, um den Energieverbrauch und die Treibhausgasemissionen von Gebäuden und Immobilien zu verstehen und zu verfolgen. Dies kann helfen, Energieeinsparungen und Kostenreduktionen zu erzielen und das Risiko von Klimaregelungen zu minimieren.
Gibt es Branchen, die besonders von Carbon Accounting profitieren?
Branchen, die viel Energie verbrauchen oder hohe Treibhausgasemissionen verursachen, können besonders von Carbon Accounting profitieren, da es ihnen hilft, ihren Energieverbrauch und ihre Emissionen zu verstehen und zu verfolgen. Dazu gehören zum Beispiel die Energie- und Ressourcenindustrie, die Transportbranche und die Industrie im Allgemeinen.
Quellen
https://op.europa.eu/de/publication-detail/-/publication/07612408-91ca-11eb-b85c-01aa75ed71a1
https://normative.io/insight/carbon-accounting-explained/
https://www.climatiq.io/blog/science-behind-spend-based-emission-factors
https://www.test.de/CO2-Kompensation-Diese-Anbieter-tun-am-meisten-fuer-den-Klimaschutz-5282502-0/
https://dfge.de/carbon-footprint-fuer-unternehmen/
https://impactful.ninja/the-history-of-carbon-offsetting/
Autor:
Johannes Fiegenbaum