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Ob in der Produktion, Logistik, oder schlichtweg Beleuchtung: Überall im Unternehmen wird Energie benötigt. Die wurde in den vergangenen Jahren immer teurer und wird auch immer teurer werden - wenn man weiterhin auf fossile Energieträger und veraltete Gebäudeinfrastruktur und Technik setzt. Doch Klimaschutz und Energieeffizienz sind längst bestimmende Erfolgsfaktoren. Viele Unternehmen investieren bereits massiv, um sich Vorteile durch eine niedrigere Kostenbasis zu schaffen. Die Optimierung und Digitalisierung des Energieverbrauchs nämlich birgt massives Einsparpotenzial und entpuppt sich als enormer Wettbewerbsvorteil: Wer früh ein durchdachtes Energiemanagement und CO2-Accounting im Unternehmen implementiert, spart viel Geld und sticht die Konkurrenz aus, die weiterhin auf fossile Brennstoffe und veraltete Technik setzt. Auch strengere Klimagesetze wie Fit-for-55 von der EU oder auch das deutsche Klimaschutzgesetz zwingen Unternehmen zum Energie sparen. Schließlich wird uns die momentane Energiekrise laut Experten wohl noch länger beschäftigen.
Inhaltsverzeichnis
Diese Ad-hoc-Maßnahmen können im Unternehmen schnell Energie einsparen
Strategisch denken: Energieaudit, Öko-Strom, Energiemanagement
Professionelles Energiemanagement beseitigt Stromfresser
Fazit: Viele Stellschrauben für Energiesparen und -effizienz
Anstatt nur zu reagieren, können Unternehmen strategisch handeln und die Chancen der Energiekrise für sich nutzen - um die Abhängigkeiten des alten Energiesystems hinter sich zu lassen.
Die gute Nachricht: Fürs Energiesparen im Unternehmen gibt es etliche Stellschrauben. Hier sind ein paar Ideen, die Du sofort und ohne großen Aufwand umsetzen kannst, aber auch strategische Ansätze, um langfristig Energie und damit CO2 zu sparen und gesetzliche Planungssicherheit zu erreichen.
Licht braucht’s überall im Unternehmen, ob in der Toilette, Küche, im Büroraum oder in der Produktionshalle. Falls Du noch nicht auf energiesparende LED-Lampen umgestiegen bist, verbrennst Dubuchstäblich Geld. Denn konventionelle Glühbirnen wandeln mehr Energie in Wärme als Licht um. LED-Glühbirnen hingegen sind effizienter und langlebiger und sparen Strom. Der Umstieg auf LED lohnt sich aber auch, da die nationale und europäische Politik schrittweise alte Glühbirnenformate und Leuchtmittel verbietet, um energieeffizientere Produkte zu fördern, die weniger CO2 verursachen. Eventuell wird der Umstieg auf LED-Beleuchtung im Unternehmen sogar staatlich gefördert. Zusätzlich sparen Bewegungsmelder viel Energie ein, weil das Licht nur dann angeht, wenn jemand im Raum ist.
Im Sommer zu warm, im Winter zu kalt. Je nach Jahreszeit wird die Heizung oder die Klimaanlage angeschmissen. Warmwasser braucht man auch nicht aus jedem Wasserwahn. Wer es richtig macht, kann hier eine Menge Energie und damit CO2 einsparen. Das beginnt bei der Wartung bzw. Entlüftung der Heizungsanlage. Auch müssen Büro- bzw. Produktionsräume nicht über Nacht geheizt werden. Smarte Thermostate können die Raumtemperatur optimal regulieren und dabei Kosten sparen. Die Faustregel ist: Ein Grad weniger heizen kann bis zu sechs Prozent Energie einsparen. Wenn möglich, kannst Du für Deine Mitarbeiter ein Hybrid-Modell aus Home Office und Vor-Ort-Präsenz etablieren, um Unternehmensräume lediglich bedarfsgerecht heizen zu müssen. Langfristig rentiert sich der Umstieg auf eine neue Version, etwa eine Solarthermie oder ein Blockheizkraftwerk. Eventuell winkt auch hier staatliche Förderung, etwa durch das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA).
Nicht nur der Hochsommer heizt Büroräume auf. Doch die Klimaanlage sollte trotzdem nur spärlich zum Einsatz kommen, da sie viel Energie frisst. Stattdessen kannst Du andere Mittel ausschöpfen: Wenn die Sonne zu sehr reinknallt, verhindert ein Sonnensegel das Aufheizen. Technische Geräte wie Monitore oder Computer geben Wärme ab und sollten nur bei Bedarf laufen. Dazu kommt: Je nach Baujahr können Lüftungs- und Heizungsanlagen wahre Stromfresser sein. Hier lohnt sich die Umrüstung auf moderne, smarte Systeme, die automatisiert und bedarfsgerecht arbeiten, um Energie zu sparen. Sogenannte Kühldecken können den Raum mithilfe von kaltem Wasser auf sparsame Art abkühlen und machen Klimaanlagen beinahe überflüssig.
Im Lagerraum brennt noch ein Licht, der PC-Monitor läuft übers ganze Wochenende auf Stand-By oder die Kaffeemaschine ist noch im Betriebsmodus. Vor allem in Richtung Feierabend geraten manche Dinge in Vergessenheit, was am Ende viel Energie und CO2 kosten kann. Auch wenn Stand-By prinzipiell stromsparender ist als der laufende Betrieb, wird dennoch weiter unnötig Energie verbraucht. Daher sollten alle Geräte am Ende des Tages vollständig vom Strom getrennt werden – etwa per Netzschalter der Mehrfachsteckdose. Kleine Beiträge, die aber übers Jahr hinweg viel ausmachen.
Als Chef oder Führungskraft mit gutem Beispiel vorangehen ist so förderlich wie notwendig. Doch selbst wenn Du alle hier aufgeführten Tipps umsetzen und Energiesparmaßnahmen im Schlaf aufzählen kannst – gilt das auch für jeden Mitarbeiter? Ein gemeinsames Auffrischen beim Thema Energie sparen und Energieeffizienz hilft der gesamten Belegschaft, Energie zu sparen. Auch ein firmeneigener Energiebonus kann Mitarbeiter motivieren. Um alle im Unternehmen an Bord zu bekommen, sollte die Sensibilisierung keine einmalige Sache, sondern ein konstanter Prozess sein. Beziehe dabei auch Maßnahmen ein, die im Interesse der Mitarbeitenden sind, etwa die Förderung von Dienstfahrrädern oder Monatstickets sowie die Möglichkeit zum Home Office.
Dass Unternehmen für ihre Tätigkeiten Energie benötigen und dabei CO2 ausstoßen, lässt sich nicht vermeiden. Allerdings lauert überall Potenzial zum Kosten sparen und CO2 vermeiden. Bei sogenannten Energieaudits werden alle Unternehmensprozesse analysiert und ein Energieverbrauchsprofil erstellt, aus dem sich Einsparpotentiale ableiten lassen. Unabhängige Stellen wie die DEKRA setzen diese Energieprüfung um. Für manche sind Energieaudits nichts neues: Seit 2015 sind Unternehmen, die nicht mehr als KMUs gelten, zu einem Energieaudit alle vier Jahre verpflichtet. Praktischerweise sind die Verbrauchsprofile eine gute Basis für ein weiterführendes professionelles Energiemanagement, das langfristig noch mehr CO2 einsparen kann.
Nicht zuletzt die Energiekrise 2022 macht deutlich: Fossile Energieträger werden knapper, teurer und angesichts regenerativer Alternativen immer unattraktiver. Längst ist Strom aus Wind- oder Solarkraft günstiger als Gas und Co. Schon ein neuer Stromtarif kann 100 Prozent Ökostrom liefern. Wenn die Energieversorgung in Deiner Hand liegt, kannst Du mit der Nutzung einer PV-Anlage einen Teil eures Stromverbrauchs selbst decken und unabhängiger werden. Zukünftige Krisen können Dir dann weniger anhaben.
Das Gründerteam von Multiplye setzt zum Beispiel komplett auf Photovoltaik. Entweder als kleine Balkonanlage, die sich einfach einstecken lässt und so auch für Mieter in Frage kommt, oder als fest installierte Dachanlage. So sparen wir bereits jetzt relevante Mengen an extern zugekauftem Strom und damit auch CO2 ein. Durch die hohen Strompreise amortisiert sich so eine Investition so schnell wie noch nie.
Ein Blick auf das Energieeffizienzlabel zeigt: Geräte verbrauchen unterschiedlich viel Strom. Selbst wenn der Kühlschrank trotz Energieeffizienzklasse B schon ein paar Jahre auf dem Buckel hat, kann sich der Umstieg auf eine moderne Variante schon nach wenigen Monaten auszahlen. Das Gleiche gilt für Monitore, Produktionsmaschinen, elektrische Antriebe und vieles mehr. Beim Aufspüren können intelligente Messsysteme helfen: Sie zeigen den Stromverbrauch einzelner Geräte detailliert auf und erleichtern das Energiemanagement und Strom sparen. Auch mit einer Fritzbox und DECT-Stromzählern für die Steckdosen ist ein einfaches Controlling möglich. Ein kritischer Blick lohnt sich vor allem auf die Heizungs- und Lüftungstechnik, da hier in der Regel das größte Einsparpotenzial liegt.
Stromfresser und Energieschwachstellen identifizieren und beseitigen ist das Eine. Noch wichtiger ist ein permanenter Überblick, um die Energieeffizienz zu optimieren. Eine professionelles Energiemanagement kann nicht nur Stromfresser und CO2-Schleuder aufspüren. Digitale Messsysteme können auch den Energieverbrauch in Echtzeit transparent darstellen, um gezielt den Energieverbrauch bzw. CO2-Emissionen zu reduzieren.
Multiplye bietet zwar kein Energiemanagement an, zeigt aber durch das CO2-Accounting die Abhängigkeit vom fossilen Energiesystem auf. Je geringer der Corporate Carbon Footprint, desto geringer die Abhängigkeit von Autokraten und externen Schocks und vor allem weiteren Teuerungen.
Ob nun als digitaler Helfer oder neuer Mitarbeiter: Energiesparmanager machen Einsparpotenziale aus und rentieren sich schon nach wenigen Energieeffizienz-Maßnahmen. In einer Gruppe ist es immer von Vorteil, wenn eine Person die Hauptverantwortung trägt und Entscheidungen trifft – das ist beim Energiesparen nicht anders. Dafür gibt es mittlerweile dutzende Ausbildungs- und Weiterbildungsangebote sowie Zertifizierungen in Deutschland. Wenn Du Dir keinen neuen Mitarbeiter leisten kannst, gibt es diverse digitale Tools, die Einsparpotenziale erkennen und die Energieeffizienz Deines Unternehmens erhöhen können. Am Einfachsten ist es vielleicht, einen Mitarbeiter zum Energiesparmanager zu machen und diesen darin zu schulen.
Die Energiekrise wird wohl noch Jahre andauern und weiter steigende Strompreise mit sich bringen, selbst wenn wegen des Ukrainekrieges die CO2-Steuer erstmal nicht weiter erhöht wird. Zudem bringt die Politik konstant neue Umweltschutzgesetze auf den Weg und verschärft Regelungen für Unternehmen für Energieeffizienz und CO2-Reduktionen.
Nicht nur im kommenden Winter, sondern auch in den kommenden Jahren können die richtigen Energiesparmaßnahmen und vor allem CO2-Reduktionen den Werdegang eines Unternehmens maßgeblich beeinflussen. Wer früh gegensteuert und Ad-Hoc-Maßnahmen sowie strategische Modernisierungen auf den Weg bringt, kann die Energieeffizienz optimieren, bevor es noch teurer wird. Das spart auf lange Sicht nicht nur viel Strom und CO2, sondern vor allem Geld. Die Unabhängigkeit von fossilen Energien bringt auch einen enormen Wettbewerbsvorteil mit sich. Aus Gründen der Kosteneffizienz und der geringeren Krisenanfälligkeit.
Der Maßnahmenkatalog ist vielfältig, von der Beleuchtung bis hin zum Energiemanagement gibt es viele, manchmal auch nur kleine Stellschrauben, die helfen, in Unternehmen Energie zu sparen. Aber in der Summe macht es eine Menge aus. Möchtest Du Deine internen Energie-Schwachstellen sowie Lieferketten auf den Prüfstand stellen? Multiplye kann diese identifizieren: Mit unserer Software analysieren wir Ihre Finanztransaktionen, um CO2-Riesen nach GHG-Protokoll ausfindig zu machen. Darüber hinaus ist mit der detaillierten und vergleichbaren Messung auch eine Erfolgskontrolle der eigenen Energiemaßnahmen möglich. Mit Blick auf Faktoren wie die CO2-Steuer oder neue EU-Richtlinien zum Nachhaltigkeitsreporting lohnt es sich, die Optimierung der eigenen Energiebilanz und das Ziel “Net-Zero Emissionen” so früh wie möglich ins Auge zu nehmen.
Quellen
https://www.tengelmann-energie.com/energiesparen-unternehmen/
https://www.verivox.de/strom/themen/lastprofil/
https://www.dekra.de/de/energieaudit/
https://www.dekra.de/media/dekra-energieaudit-din-en-16247-1.pdf
https://www.klimaschutz-unternehmen.de/erfolgsrezepte/
https://goingreen.ran.de/energie-sparen-die-10-besten-tipps
https://www.eon.de/de/gk/energiewissen/energie-sparen-im-unternehmen.html
https://www.net4energy.com/de-de/smart-living/energie-sparen-unternehmen
Autor:
Johannes Fiegenbaum